Vom Excel-Chaos zum Innovationskatapult

Vom Excel-Chaos zum Innovationskatapult

#initsinsights

25.08.2023

Illustration mit Papierstau und Katapult – Sinnbild für den Weg von Excel-Lösungen zu skalierbarer Software.
Illustration mit Papierstau und Katapult – Sinnbild für den Weg von Excel-Lösungen zu skalierbarer Software.
Illustration mit Papierstau und Katapult – Sinnbild für den Weg von Excel-Lösungen zu skalierbarer Software.

In modernen Softwarelandschaften stoßen klassische Architekturen zunehmend an ihre Grenzen. Gerade in komplexen, verteilten Systemen – etwa im Handel, der Finanzwelt oder der Industrie – steigt der Bedarf nach flexiblen und hochperformanten Lösungen. Hier setzen event-basierte Systeme an.

Sie schaffen Transparenz über Prozesse, Zustände und Reaktionen – und zwar genau dann, wenn es darauf ankommt: im Moment des Ereignisses.

Was bedeutet „event-basiert“ überhaupt?

Der Begriff „Event-basiertes System“ beschreibt eine Architekturform, bei der nicht Aufrufe oder Abfragen, sondern Ereignisse („Events“) den Ablauf eines Systems bestimmen. Diese Events stehen im Zentrum der Kommunikation. Die Architektur dahinter wird auch als EDA – Event Driven Architecture bezeichnet.

Im Gegensatz zu klassischen, synchron gesteuerten Systemen (z. B. Client-Server-Modelle), die stark von festen Abhängigkeiten leben, arbeitet ein Event-basiertes System asynchron. Es reagiert nur dann, wenn ein bestimmtes Ereignis eintritt – sei es durch einen Nutzer, durch ein System oder durch externe Quellen wie Marktdaten oder Sensorwerte.

Wann ist ein Event ein Event?

Grundsätzlich kann jede Statusänderung als Event gelten. Zwei alltägliche Beispiele:

  • Eine Person legt ein Produkt in den Warenkorb eines Online-Shops.

  • Ein Warenwirtschaftssystem generiert und versendet automatisch eine Auftragsbestätigung.

Events sind also überall – und dort besonders wertvoll, wo Reaktionen automatisiert und schnell erfolgen müssen.

Event-basierte Systeme in der Praxis

Ein anschauliches Beispiel ist der Wertpapierhandel. Hier entstehen tagtäglich tausende von Ereignissen:

  • Eine Transaktion wird geprüft (Event: Pre Trade Compliance verified).

  • Ein Kaufauftrag wird ausgeführt (Event: Trade executed).

  • Neue Marktdaten treffen ein (Event: Price updated).

Diese Events haben unterschiedliche Frequenzen und Dringlichkeiten. Manche treten millionenfach pro Tag auf, andere nur gelegentlich – aber mit großer Relevanz. Die Systemarchitektur muss in der Lage sein, diese Dynamik zu bewältigen. Und genau hier spielen Event-basierte Architekturen ihre Stärken aus.

Vorteile von Event-basierter Architektur

Asynchronität
Komponenten agieren unabhängig. Kein Teil des Systems muss auf das andere „warten“. Das verbessert die Performance und reduziert Abhängigkeiten.

Skalierbarkeit
Durch das Entkoppeln einzelner Komponenten lassen sich bestimmte Services beliebig skalieren – etwa bei saisonalen Lastspitzen oder bei Datenexplosionen.

Flexibilität
Da Komponenten lose gekoppelt sind, lassen sich neue Features schneller integrieren, ohne bestehende Prozesse zu gefährden.

Fehlertoleranz
Ein Ausfall einer Komponente blockiert nicht das Gesamtsystem. Mehrere Instanzen können parallel Events verarbeiten – Redundanz schützt.

Nachvollziehbarkeit
Events werden geloggt. Das bedeutet: jede Änderung ist dokumentiert. Wer wann was ausgelöst oder verändert hat, ist transparent nachvollziehbar.

Echtzeit-Verarbeitung
Die Kommunikation zwischen Komponenten erfolgt sofort, sobald ein Event eintritt. Das System reagiert also in Echtzeit – ideal für zeitkritische Prozesse.

Fazit: Architektur für die Zukunft

Event-basierte Systeme sind mehr als ein technischer Trend. Sie sind eine notwendige Antwort auf wachsende Komplexität, steigende Performanceanforderungen und die Notwendigkeit zur Echtzeitverarbeitung.

Ob Handel, Finanzen oder Industrie: Wer heute Prozesse digitalisieren und morgen flexibel skalieren will, kommt an Event-basierter Architektur nicht vorbei.

Unsere Empfehlung:
Denken Sie Ihre Systeme nicht mehr in Funktionen – sondern in Reaktionen. Denken Sie in Events.